Boom in den 70er Jahren

Igstadter Firma baut und repariert Swimmingpools seit 50 Jahren

Von Anja Baumgart-Pietsch (Wiesbadener Kurier, 5.12.2013)

IGSTADT – 1963 war es eine durchaus wagemutige Idee, sich mit dem Bau von Swimmingpools selbstständig zu machen. Erich Dauber hat es dennoch getan. Dieses Jahr feiert sein Nachfolger und Nachbar Jürgen Harsch mit der Firma das 50-jährige Bestehen des Geschäfts.

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Jürgen und Barbara Harsch (rechts) führen das von Erich und Inge Dauber (Mitte) gegründete Unternehmen seit 13 Jahren. (Foto: wita/Uwe Stotz)


Im Jahr 2000 hatte Harsch, ein Elektriker, das Unternehmen mit seiner Frau Barbara übernommen. „Neunzig Prozent der privaten Pools in Wiesbaden sind von uns“, schätzt Dauber, der noch immer mit nachbarschaftlichem Rat zur Seite steht. Mit seiner Frau Inge war er früher sportlich mit dem Ehepaar Harsch aktiv; außerdem sorgte Jürgen Harsch sowieso schon für den Elektro-Kundendienst in Sachen Pools. So reifte vor einigen Jahren der Plan, die Geschäfte in die Hände der Nachbarn zu legen. 1963 indes lief das Geschäft erst einmal sehr verhalten an. Daher wurden anfangs noch nebenbei Gartenmöbel verkauft und Jägerzäune gebaut. Die Chronik verzeichnet, dass im ersten Viertel des ersten Geschäftsjahres immerhin 144 Mark Umsatz gemacht wurde. „Und das noch ohne Telefon“, erinnert sich Erich Dauber.

Fünf Jahre Durststrecke

Erst nach zwei Jahren gab es einen Telefonanschluss in der Florian-Geyer-Straße in Igstadt. Aber „ungefähr nach fünf Jahren war die Durststrecke überstanden“, berichtet Inge Dauber. Man kooperierte mit anderen Firmen, inserierte in Bausparkassen-Zeitschriften und übernahm Werksvertretungen für „Bahama-Pools“. Das war so erfolgreich, dass das Jägerzaun-Geschäft aufgegeben wurde.

In den Siebzigern wollten viele Menschen einen Pool im Garten. Der wurde dann per Lastwagen angeliefert – oder auch mal per Hubschrauber, wie sich Erich Dauber erinnert. Große Aufträge waren zum Beispiel ein 16-Meter-Pool im Rheingau oder auch Hallenschwimmbäder für Hotels und Wohnanlagen. Auch für eine Wiesbadener Baufirma, die in Afrika engagiert war, lieferte man Poolanlagen.

Mit der Ölkrise 1973 musste das Geschäft einen Umsatzrückgang verkraften. Doch kreative Geschäftspolitik, zum Beispiel die Mitaufnahme von Saunen und Solarien oder Whirlpools, half der Firma. Und vor allem, wie auch heute noch, die Wartung, Reinigung und Reparatur der bestehenden Pools. Mittlerweile steht ein ganzes Arsenal unterschiedlicher Chemikalien zur Verfügung, ganz anders als früher, als das Wasser „eben einfach grün wurde und dann irgendwann komplett ausgetauscht wurde“, sagt Jürgen Harsch. Mit der Betreuung der Pools hat man sich ein Spezialistenwissen erarbeitet, das im Rhein-Main-Gebiet wenig Konkurrenz hat.

Heute wenig Neubauten

Neubauten gibt es nicht mehr so oft – die Grundstücke sind heute einerseits kleiner, und es gibt keinen Platz mehr für einen Pool, „und außerdem geben die Leute ihr Geld heute lieber fürs Reisen aus“ weiß Erich Dauber. Dabei könnte man schon innerhalb einer Woche einen fertigen Pool im Garten haben, ab dem Preis eines Kleinwagens – und natürlich nach oben offen – ist das zu haben.

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Igstadter Firma baut und repariert Swimmingpools seit 50 Jahren
Von Anja Baumgart-Pietsch (Wiesbadener Kurier, 5.12.2013)

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